25.08.

 

 

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Kleiner Grönlandhund auf Abwegen und Eis ohne Ende

Morgens gab es beim Duschen (übrigens schon wieder so eine Dusch-Disco- Klo-Nasszelle) die ersten Überraschungen. Haare gewaschen, Rest eingeseift gab es plötzlich nur noch frisches, kühles Grönlandnass *brrrrrklapperfrier*. Man muss sich das Wasser hier gut einteilen, denn scheinbar hat das Iglu keinen Durchlauferhitzer und ich wüsste auch nicht, was Durchlauferhitzer auf englisch, dänisch oder grönländisch heisst.Naja, wenn man darauf vorbereitet ist, auch kein Problem.

Dann ging es zum Frühstück, gut eingepackt durch Gottes kühle Natur. Wet- terlage: dichte Wolkendecke, kalt, nachts hatte es ziemlich geregnet, d.h. un- gemütlich! Im Frühstücksraum des Hotels wurden wir dann aber mit einem superguten Frühstücksbuffet plus Blues-Hintergrundmusik entschädigt. Es gab sogar frisches, selbstgebackenes Schwarzbrot, dass das absolut lecker- ste ist, dass ich je gegessen habe! Dazu dann noch ein genialer Ausblick auf haushohe Eisberge und die hinterm Haus gelegene Schlittenhundwiese. Hatte ich eigentlich schon erwähnt, dass unsere größte Sorge wg. der Mücken um- sonst war? Es gibt nämlich keine mehr, es ist den Biestern schon zu kalt.

Nach dem Frühstück haben wir dann noch schnell in der Hotel-Lounge eMails abgerufen und die Homepage kontrolliert. Dort steht tagsüber für die Gäste ein kostenloser Internetzugang zur Verfügung. So konnte ich auch mal schnell die heimischen Zeitungen online überfliegen. Im Iglu-Fernsehen gibt es nämlich nur ein Programm (mit zur Zeit ausschließlich Olympia-Berichterstattung) und abends, nachts und morgens das gute alte Testbild. Wisst ihr mitlesenden Kinder eigentlich überhaupt, was ein Fernsehtestbild ist? Lasst es euch mal von euren "alten" Eltern erklären. :-)

Anschließend ging es mit dem hoteleigenen, kostenlosen Shuttle-Bus in die "Stadt". Ilulissat hat 4500 Einwohner (ganz Grönland übrigens ca. 56000) und 6000 Schlittenhunde. Die Schlittenhunde sind keine Huskies, wie man jetzt vielleicht denken könnte. Nein, es ist eine eigene Rasse namens "Grönland- hund". Aber dazu weiter unten mehr.

Im Ort haben wir dann zwei Ausflüge im Reisebüro von Elke Meissner gebucht. Die Besitzerin ist vor vielen Jahren von Deutschland nach Grönland aus- gewandert und sogar zur deutschen Generalkon- sulin ernannt worden. Deshalb prangt an ihrem Haus auch ein riesengroßer Bundesadler.

deutsches Generalkonsulat

Dieser kleine Inuit begegnete uns mit seinem Mini- Mountainbike auf der Hauptstraße in Jeans und T- Shirt, während wir sehr froh waren, dass wir unsere Winterkla- motten an hatten. Ein zähes, abgehärtetes Völkchen diese Grönländer.

"Eskimo" ist übrigens ein Schimpfwort und bedeutet so- viel wie "rohes-Fleisch-(Fr)esser". Man legt sehr großen Wert darauf "Inuit" genannt zu werden, was "Mensch" bedeutet. Verständlich, oder?

Wieder zurück im Hotel gingen wir wie immer an besagter Schlittenhundwiese vorbei. Es geht ihnen dort sehr gut, aber im Sommer langweilen sie sich halt ziemlich. Einer der Hunde hatte es sich in der Nähe des Hotels gemütlich gemacht und seine drei Jungen folg- ten ihm neugierig. Nachdem ich eines gestrei- chelt hatte (superflauschiges Fell, was sie für die noch kältere Jahreszeit auch brauchen), folgten sie mir auf Schritt und Tritt. Dabei balg- ten sie und es kam wie es kommen musste: eines der Welpen fiel rücklings vom Holzsteg und jaulte jämmerlich. Die linke Vorderpfote schien mindestens verstaucht, wenn nicht noch schlimmer. Also bin ich schnell wieder zurück zur Rezeption und habe Bescheid ge- sagt. Die Tiere gehören wohl dem Hotelmana- ger, der uns kurz vorher noch aus der Stadt retour mitgenommen hatte. Nach ein paar Mi- nuten jämmerlichen Schreiens humpelte das Tierchen erst und später war es dann wieder fit wie die anderen. Die Tiere scheinen also min- destens so zäh und abgehärtet zu sein wie die Menschen hier.

 

kleiner Grönlandhund

Schlittenhundwiese

spitze Eisbergeglatte Eisbergenach dem Kalben

Nach einer kurzen Auszeit im Hotel folgte dann unser erster Ausflug: eine Fahrt mit der MS Smilla zum nahege- legenen Eisfjord. Es ging, an Ilulissat vorbei, südlich die Küste entlang. Schon nach kurzer Zeit war das Was- ser voller Treibeis. Ein Stück des Glet- schers hatte "gekalbt".

Dann folgten viele Eisberge in den un- terschiedlichsten Formen und Farben, glatt, spitz, mit Rissen, mit Höhlen, mit blauen Linien, schmutzig, blütenweiß mit runden Luftbläschen und mit ovalen Luftbläschen darin, "schwarzes Eis", das man nicht sehen kann, und und und... Nebenan seht ihr nur eine kleine Auswahl.

Wir erfuhren von Reiseführerin Friederi- ke jede Menge Interessantes über die Herkunft der verschiedenen "Eissorten". Dazu aber ein anderes Mal. Das würde hier jetzt den Rahmen sprengen. Ge- nießt auf alle Fälle schon einmal die ersten Eindrücke und freut euch auf mehr.

Morgen werden wir dann einen Tages- ausflug zum Eqi-(ausgesprochen [ekri])- Gletscher machen. Es ist der Glet- scher, der am aktivsten auf der ganzen Welt ist. Man kann ihm beim Kalben quasi zugucken. Eine spannende Ange- legenheit...

 

 

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