02.09.

 

 

Home2004 Grönland2005 Lofoten2006 Irland2007 SchweizGästebuch

 

 

 

Abschied und Iglu-Spezialitäten

Vorletzter Tag, langsam müssen wir uns mit dem Gedanken anfreunden, dass es über Kopenhagen zurück nach Tyskland geht, so heißt Deutschland nämlich hier überall auf dänisch. Morgenfrüh geht unser Flieger um 7:15 Uhr Ortszeit und wir werden um 5:30 Uhr die "Zelte" abbrechen.

Für Sabine und alle anderen Neugierigen habe ich deshalb noch schnell ein paar Iglu-Spezialitäten fotographiert:

1. Die Küche

kombinierter TV-Herd-Kühlschrank

Im oberen Drittel dieser gekonnt ausgetüftelten TV-Koch-Kühlschrank-Kombi- nation befindet sich ein Sanyo-TV-Gerät, dass - wie schon häufig erwähnt - über die sehr angenehme Anzahl von genau einem Sender verfügt. Es entfällt somit die allabendliche Qual der Wahl: Was gucken wir denn heute?. Im un- teren Drittel sieht man den geschmackvoll integrierten Kühlschrank Marke "Whirlpool", der unseren Rest Spaghetti Bolognese in der ersten Nacht in Tief- kühlware verwandelte. Nein, wir hatten den Topf nicht ins Gefrierfach gestellt! Ansonsten erkennt man an dieser Stelle, dass jeder Witz ein Fünkchen Wahr- heit beinhaltet: Irgendjemand verkauft den Eskimos Kühlschränke... (meines Wissens ist Whirlpool eine IKEA-Marke). Doch kommen wir zum mittleren Teil des Arrangements (die Schublade wird an dieser Stelle vernachlässigt, bein- haltet sie doch nur die herkömmlichen Messer, Gabeln und Löffel und vor al- lem warme Luft, wenn gekocht wird; von der feuchtwarmen Luft, die beim Ko- chen gen TV-Gerät strömt, schweigt die Redaktion ebenfalls):

Letzte Reste unseren Kochabenteuers (dänischer Ketchup, grönländische Fu- sili-Nudeln, "lose ris", das gute Bio-Öl aus dem Euskirchener Real-Kauf, ein Tütchen Salz, eine Kante Brot und vor allem unsere Pappteller) mit dem igluei- genen Wasserkocherchen zur Linken und zur Rechten *tusch-ta-taaaaa*: die Fissler-Kochtopf-Kreation des Hauses "Hotel Artic"! Wenn wir sie auch ver- mutlich durch unser allabendliches, böses Treiben entweiht haben, so haben sie doch auch pfleglich behandelt und sie waren uns treue Freunde. Am rech- ten Rand ist noch der obligatorische Iglu-Feuerlöscher zu erspähen und links - nein, nicht der Mülleimer, sowat kennt ihr doch wohl hoffentlich - die Krönung meines technischen Geschicks. Es handelt sich um eine herkömmliche Grön- land-Zimmerantenne, die aber nur in der angegebenen Position ein gestochen- scharfes Bild abliefert. Keine Frage, ich bin technisch überlebenstauglich! :-)

2. Die Spüle

Spüle mit Schränken

Ja, ihr seht richtig! Auch diese architektonische Meisterleistung ist mehr als klug durchdacht. Auf Grund der Trapezform (dahinter befindet sich die Nass- zelle incl. sanitärer Einrichtungen) ist dieses Schrank-Ensemble beidseitig zu öffnen. Im Innern befinden sich jedoch nur die an anderer Stelle bereits er- wähnten Kinderteller, 2 Tassen und 2 Gläser. Unsererseits nutzten wir die Auf- bewahrungshohlräume für die drei wertvollen Ts: Tee, Tütensuppen und sonsti- ger "Tinnef".

Im mittleren Bereich des Bauwerks sieht man die in zartem rosé gehaltene Wasserhahn-Putzlappen-Kombination. Liebevoll und farblich äußerst passend zu den Schranktüren ergänzt durch eine Spülbürste in bleu. Das Spülmittel "effect Opvask" erhält uneingeschränkt die Note: sehr empfehlenswert

Ich hoffe, dem Auge des werten Lesers und Betrachters ist nicht entgangen, dass das Spülbecken in einer Art Erker eingelassen wurde. Das sind futuristi- sche, raumsparende Ideen, meine Herren Innenarchitekten!

Am linken Bildrand erkennt man übrigens im Halbdunkel des Ein- und Aus- gangsbereiches die Badezimmertür, diverse Lichtschalter, die scheinbar jeden Abend neu belegt wurden und das herabhängende Endlos-Kabel des Telefons Marke "Bang & Olufsen". Verbindet man für gewöhnlich gehobene Qualität mit dieser Marke, wurde sie für uns in den ersten Tagen vor allem zur Stolperfalle. Außerdem war fatalerweise das Telefonkabel bzw. der Anschluss nicht für jeg- liche Form von Modemkabel geeignet. *grrrr*

3. Das Dusch-Disco-Klo

Dusch-Disco-Klo

Kommen wir am Schluss dieses kleinen aber feinen Rundgangs zur schon beiläufig beschriebenen Nasszelle. Leider lässt die Bauweise des Iglus keine Aufnahme des gesamten Areals zu. Obwohl, auf der Herdplatte sitzend hätte es vielleicht perspektivisch funktioniert... Auch hier greift der versierte Innen- ausstatter das verspielte Rosé des Wasserhahns wieder auf. Handelt es sich aber an dieser Stelle um einen variabel am Waschbecken oder in der Wand- halterung anzubringenden Duschkopf... öhm, Duschstift... ich meine Shower- Pencil! Der geneigte Leser und Betrachter ahnt nicht, was diese Konstruktion (zum Glück!) für eine Intensität erreichen kann. Wenn auch die Kapazität des minutiös feinregulierten sehr heißen Wassers im Zusammenspiel mit dem eis- kalten Wasser nicht immer für zwei Personen auf Anhieb reichte. Aber, sollten wir nicht alle ein bisschen mehr auf unseren Wasserverbrauch achten? So hieß es hier auf die nächste Füllmenge warten, Tempoduschen oder Katzen- wäsche.

Leider hat dieser Aufbau einer Nasszelle jedoch auch entscheidende Mängel zu verzeichnen. Als da wäre: feuchtes Toilettenpapier, feuchter Boden (ein manuell bedienbarer Wischer und ein ausreichend großes Siffon in den glit- zernden Bodenbelag integriert sorgt schnell für Abhilfe) und vor allem eine feuchte Toilettenanlage. An diesen Punkten müsste meiner Ansicht nach noch gearbeitet werden.

Der Rest des Raumes wird durch einen im Gleichtakt zu jedem Schritt klap- pernden Spiegel (dank einer leeren "Klopapierrollenhülse" jedoch schnell zum Schweigen gebracht), ein Waschbecken in eisweiß und ein kleines Wandre- gal harmonisch ergänzt. Die übrigen Devotionalien einer europäischen Nass- zelle (Klobürste etc.) sind natürlich standardmäßig vorhanden.

So, da ich heute auch noch packen muss und die restlichen Teile des Iglus auf Grund ihrer Unaufgeräumtheit vermutlich weniger interessant sind, sei der kleine Iglu-Rundgang an dieser Stelle beendet.

Okay, okay, die Freunde der schönen Aussicht sollen auch gen Ende noch auf ihre Kosten kommen. Hier der gestrige Sonnenuntergang mal anders:

Sonnenuntergang s/w

 

 

Home2004 Grönland2005 Lofoten2006 Irland2007 SchweizGästebuch

Copyright (c) 2004 Margit Süss. Alle Rechte vorbehalten.

webmaster@sweet-maggy.de