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Lofoten wir kommen - Teil 2

oder

Wo ist dieses verdammichte Ferienhaus?

Eigentlich müsste ich mit "Morgens um 7 ist die Welt noch in Ordnung" beginnen, denn um diese Uhrzeit ahnten wir noch nicht im geringsten, dass wir nachmittags wie Maria und Josef auf Herbergssuche sein würden...

Ausgeruht, frisch geduscht, gut gelaunt und durch ein reichhaltiges Frühstück der JHB gestärkt (Kaviar und Fisch in zig Varianten hätte für uns jetzt nicht unbedingt sein müssen *g*, dafür war die plötzliche Ansammlung von Bayern in allen Alterskategorien für den Franken Martin sehr amüsant), holte uns das Taxi zum Flughafen ab. Als allererstes fiel auf, dass sein Ausgangstarif 20 NOK (Norwegische Kronen, von uns auch Nocken genannt) höher war als von seinem Kollegen am Tag zuvor. Außerdem fummelte er ständig an der Zähluhr herum, bis schließlich ein 50% teurerer Preis als gestern herauskam. So ein Lump! Da wir keine Lust auf Diskussionen hatten, vermutlich sowieso den Kürzeren gezogen hätten und die Lektion "Mache immer zur Fahrtbeginn einen Festpreis aus!" gelernt hatten, bezahlten wir (ohne Trinkgeld versteht sich) und freuten uns auf den Flug nach Leknes, d.h. auf die Lofoten.

Davor hatten die Götter allerdings den Check-in-Schalter von Wideroe gesetzt. Die Fluggesellschaften vorher erlaubten 20kg Gepäckstücke, aber Wideroe nur 15kg plus 25 Nocken pro Kilo Übergepäckgebühr. Im Zweifel hätten wir auch dies bezahlt, denn die warmen Klamotten wiegen nun mal. Außerdem sind 3 Euro pro Kilo halbwegs vertretbar. Aber der nette Mann am Schalter wollte uns gar keine Zusatzkosten abknöpfen. Wir konnten auch hier problemlos einchecken und hatten den blöden Taxifahrer schon fast "verdaut"...

Da wir früh am Gate waren, packte Martin seine neueste Errungenschaft mit den Worten "Mal schauen, ob sie den Transport überstanden hat" *g* im Warteraum aus und dudelte zur Freude der Handwerker:

 

Martin bei der Wikingermucke

Nach nur 25 Minuten Flug landeten wir schließlich mit dem Wideroe-Hüpfer am Flughafen Leknes und waren als nächstes gespannt, was wir für ein Mietauto bekommen würden. Geplant war die kleinste Kategorie ala "Ford Kaa, VW Lupo oder Nissan Micra", die ja für zwei Personen völlig ausreichen. Aber wir bekamen einen funkelnagelneuen "VW Golf V" zum gleichen Preis. Da war die Freude groß!

unser funkelnagelneues Ge-fährt

Der Autovermieter meinte zu uns, ob er uns eine Einführung geben solle oder ob wir noch Fragen hätten. "Nein, das ist nicht notwendig, wir fahren beide Golf." Mmh, das war vielleicht ein bisschen voreilig, denn anschließend - als natürlich der Hertz-Mann weg war - standen wir mit den Koffern vor der Heckklappe und fragten uns, wie die wohl aufgeht. Es war weit und breit kein Griff zu sehen und ein Bordbuch gab es auch nicht im Handschuhfach. Der schlaue Martin *g* kam aber schließlich auf die geniale Idee mal auf das VW-Zeichen zu drücken, und schwupp wurde es zum Heckklappenöffner. :-)

Da wir erst um 16 Uhr unser Ferienhaus beziehen konnten und nicht wussten wie lange die Geschäfte samstags auf den Lofoten aufhaben, machten wir uns anschließend auf die Suche nach einem Supermarkt. Und was sah ich als erstes, als wir auf die Hauptstraße einbogen? Die Webcam, die ich für euch eingebaut habe! Ich hätte also gleich heute schon winken können. :-) Aber das holen wir nach, versprochen!

Nach einem kurzen Besuch bei der Touristeninformation (eine Autokarte kann ja trotz Navigationsgerät vielleicht nicht schaden), ging es dann in einen großen COOP-Laden. Da gab es lofotennaturgemäß Massen an Fisch! Mal davon abgesehen, dass wir mit den Namen nicht viel anfangen konnten, gab es zig Variationen "weiße Fischbällchen" und "Fischpudding". So habe ich dann einfach eine Frau angesprochen, ob sie mir kurz erklären könne, was man mit diesen Bällchen macht bzw. wie man sie zubereitet. Sie war superfreundlich und hat es mir sogar ausführlich erklärt, so werden wir demnächst also mal "Fischbällchen mit weißer Soße" (die Soße heißt hier so) ausprobieren. :-)

Bepackt mit Getränken und den nötigsten Dingen fürs Wochenende fehlte uns also nur noch eine Unterkunft. So fuhren wir um 14 Uhr mit einer - von Anfang an schon etwas widersprüchlichen - Wegbeschreibung von Dan Centre los. Das Haus sollte 11km nördlich von Leknes sein und an der Hauptstraße liegen, wo es an einem Versammlungshaus rechts abgehen solle und die Adresse lautete "... Bostad".
Nachdem wir uns für eine Richtung, aus der die Wegbeschreibung wahrscheinlich geschrieben worden war, geeinigt hatten, fanden wir das Ganze aber trotzdem nicht. Auch diverse Leute, die wir auf unseren bestimmt 10 Hinundherfahrten fragten, kannten weder in Bostad ein Versammlungshaus, noch das Haus auf dem Bild. Dafür kannten wir vermutlich jeden Strauch in der Gegend!
Schließlich kam mir der Gedanke, dass wir einfach mal bei einem Bauern (die wohnen ja erfahrungsgemäß etwas länger in der Gegend) in Bostad nachfragen. So überfielen wir also mit unserem schönen Golf ein Gehöft am Wegesrand. Niemand war draußen zu sehen, nur ein Hund lag in der Sonne (ja, es war heute warm hier!). So klingelten wir und es erschien eine superliebe, ältere Dame, die zwar kaum englisch sprach, uns aber gerne helfen wollte. So wurde auch noch der Ehemann gerufen, das Telefonbuch gewälzt, diverse Leute angerufen, immer wieder versucht unsere Unterlagen in einen sinnvollen Zusammenhang zu bringen, versucht das Dan Centre Büro für Norwegen zu erreichen, aber auch sie wussten sich keinen Reim darauf zu machen.
Ich sah uns schon die nächste Nacht im Auto verbringen, da kam der Frau noch eine Idee und sie rief einen Mann mit dem gleichen Nachnamen wie den der Vermieterin an (diese kannten sie natürlich auch nicht und sie stand auch nicht im Telefonbuch, und es gab sowieso überhaupt keine Nummer und die Adresse konnte auch nicht stimmen). Und... TREFFER! Es war der Bruder der Vermieterin!
Die Frau strahlte mit der Sonne um die Wette und das Ehepaar malte zusammen für uns einen neue Webgeschreibung, die auch umgehend zum Ziel führte. Wir waren am Anfang eigentlich fast schon da, wenn die Beschreibung und die Adresse uns nur nicht in einen völlig falschen Ort gelotst hätten...

So kamen wir dann nach geschlagenen 2 Stunden Suche und begeistert über soviel Hilfsbereitschaft an "unserem" Ferienhaus an.

endlich, unser Ferienhaus

Alleine für diese Erfahrung hat es sich schon gelohnt und wir überlegen seit Stunden, wie wir uns bei den beiden bedanken können... Die letzten Worte, die sie uns glücklich mit auf den Weg gaben, waren: "Schönen Urlaub, kommt bald wieder und besucht uns, wir freuen uns..." Sie haben keinen Augenblick überlegt, ob wir vielleicht Böses im Schilde führen könnten, ob sie vielleicht gerade etwas Wichtigeres zu tun haben, nein, sie haben alles stehen und liegen lassen und Himmel und Hölle für uns in Bewegung gesetzt. WAHNSINN!

Und als "Happy End" des Tages der Ausblick aus unserem Küchenfenster im 1.Stock auf die schneebedeckten Berge am See um 24 Uhr nachts:

Ausblick aus dem Küchenfenster

 

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