29.06. Köln-Calais-Wales

 

 

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Warten um im Wartesaal warten zu dürfen

0:00 Uhr aufstehen, es geht los! Es waren schon alle Sachen im kleinen, blauen Polo verstaut, das Navigationsgerät auf Calais eingestellt, also mussten wir nur noch die erste Etappe von 403km hinter uns bringen.

Ich darf es vorweg nehmen: diese Etappe war eindeutig die leichteste! Die Straßen frei, das Wetter spielte auch mit, so waren wir schon gegen 5:30 Uhr (2,5 Std. zu früh) auf dem Gelände der Seafrance-Ferries. Wobei wir beinahe noch eine beliebige, französische Familie aus dem Schlaf gerissen hätten, denn die Rast- und Parkplätze sind nicht wirklich logisch beschildert und das, wo Mensch ja ab und an mal eine Nasszelle benötigt.

So fuhren wir also am Schalter der Fähre vor und ich fragte den freundlichen Herren: "Sprechen Sie deutsch?" (ich kann kein französisch) und er antwortete : "No, I speak french!" :-) Er war auch ansonsten ein humoriges Kerlchen und schlug uns vor, wir könnten doch noch eine Stadtbesichtigung von Calais machen. Nee klar, um 5:30 Uhr! Wir erklärten ihm, dass es für uns eigentlich noch Nacht sei und wir seien nur so früh losgefahren, weil heute kein Fussballballspiel sei und wir seien auf der Flucht. Es half alles nichts, er ließ uns nicht ohne Aufpreis ein paar Bötchen früher fahren. Also hieß es warten... warten, dass wir auf dem Gelände der Fährgesellschaft im Wartesaal warten durften. Naja, alles besser als zu spät zu kommen.

allein auf weeeeiter Flur

Wie ihr seht waren wir beim Warten (fast) allein auf weiter Flur (der LKW kam natürlich gerade als wir das Bild machen wollten *grrrr*). Lustig war nur das Gesicht einer Kölner Familie, die dann mit dem nächsten PKW eintrudelte. Frei nach dem Motto: "Da fährt man früh von Köllifornia los, kommt in Calais an un wat is? Die Berchheimer sin schon da!" (Martins Dienstwagen hat leider ein Bergheimer Kennzeichen)

Die Überfahrt mit diversen Horden französischer und englischer Schulklassen und Sportvereine aller Alterstufen (man konnte wunderbare Studien zum Thema "Fuß- und Restbekleidung in direkter Abhängigkeit vom momentanen Alters- und Hormonzustand" betreiben) verlief dann kurz und schmerzlos. So konnten wir dann überpünktlich die Kreidefelsen von Dover - bei strahlendstem Sonnenschein!!! - erblicken:

Kreidefelsen von Dover

Tja, und dann ging es los: Eigentlich waren es nur 433km bis Swansea in Wales (für die 403km nach Calais hatten wir mit Pausen und gemütlich gefahren gute 4 Stunden gebraucht), eigentlich...

Um London herum war scheinbar jeder greifbare Engländer (es machte zeitweilig nicht wirklich Spaß ein deutsches Kennzeichen zu haben) plus genervte LKW-Fahrer plus Urlauber unterwegs, die sonst nichts zu tun hatten. Trotz 3- und 4-spuriger Fahrbahnen ging es von einem Stop-and-Go zum nächsten. Mühsam ernährte sich das blaue Polo-Kilometer-Eichhörnchen. Es wurde erst besser als wir endlich hinter Heathrow waren. Für die Rückreise müssen wir unbedingt nach einer Alternativroute fahnden...

Aber so hatten wir wenigstens genügend Zeit diverse Pylonen-Ausstellungen am Autobahnrand zu bewundern. Bauarbeiter haben wir übrigens auf der ganzen Strecke nur an einer einzigen Stelle gesehen. Ich glaube, die Engländer lieben ihre Pylonen heiß und innig und stellen sie dicht an dicht oder in kleinen Grüppchen als Kunstwerke an den Wegesrand. :-)

In Swansea angekommen vertrieben wir uns dann noch etwas Zeit in der amerikanischen Botschaft (McD.) und erforschten, dass ein Fischmäc auf gälisch Filet-o-Fish heißt. ;-)

Nach anstrengender Fahrt fielen Martin und ich dann wie zwei Hinkelsteine in unsere Kajütenbetten und wie ebensolche zwei schliefen wir dann auch bei natürlich etwas schwankender, aber absolut erträglicher, 10-stündiger Überfahrt und waren neugierig auf Irland... Es sollte ein spannender Beginn werden...

 

 

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